Die halbautomatische 499-Montageanlage setzt mehrere Einzelteile zu einer Baugruppe (Sichtteil) für den Automobil-Interieur-Bereich zusammen.
Montage Poka Yoke Sensorik Teilautomatisierung
August
2022

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Projektleiter Wladimir Straub erläutert die einzelnen Stationen.

Mehrere Einzelteile, präzise zusammengesetzt zu einer optisch ansprechenden Baugruppe im Automobil-Interieur. Innerhalb der 499-Montageanlage sorgen insgesamt drei Stationen für die Montage eines Blechteils, eines Kunststoffeinsatzes und Klebekomponenten für das Logo eines Fahrzeugherstellers.

Der Montageprozess wird an Station 1 durch einen Werker gestartet, indem er den Kunststoffeinsatz und das Klebepad in die dafür vorgesehenen Aufnahmen einlegt. Dann betätigt er die Safeballs, für einen sicheren Prozessstart. Nachdem die Anlage das Klebepad zentriert, saugt sie das Pad und den Kunststoffeinsatz an, und verklebt die Klebekomponenten auf dem Einsatz. Der Prozess ist im Video dargestellt (siehe oben).

  • Zentrierung des Klebepads
  • Ansaugen von Klebepad und Kunststoffeinsatz zur Montage der Klebekomponenten
CAD-Modell des Montageautomaten #499

Die zweite Station komplettiert schließlich die Montage des Logos durch Hinzufügen wichtiger Details auf den Kunststoffeinsatz.

Die dritte und letzte Station wird ebenfalls per Safeballs gestartet, nachdem hier der Kunststoffeinsatz und das Blechteil eingelegt wurden. Die Anlage verpresst nun den zuvor bearbeiteten Kunststoffeinsatz final mit dem Blechteil, sodass die montierte Baugruppe bereit ist für Folgeschritte im Produktionssystem des Kunden.

  • Verpressen von Kunststoffeinsatz und Blechteil
  • Integration diverser Sensorik zur Prozess- und Bauteilkontrolle

Sichtteile im Automobil sind in der Produktion eine besondere Herausforderung. So ist es wichtig, dass die 499-Montageanlage für eine hochpräzise und fehlerfreie Montage sorgt. Mittels diverser Sensorik realisieren die Einhaltung der strengen Qualitätsvorgaben dieses designkritischen Bauteils über alle Arbeitsschritte hinweg.

Empfehlung: Im Video können Sie sich die einzelnen Stationen der Anlage in Aktion anschauen.

Die drei Stationen des 499-Halbautomaten in Nahaufnahme.

Ein weiterer, zentraler Erfolgsfaktor bei Halbautomaten ist das sog. Poka Yoke Prinzip. Das Konzept ist Teil des berühmten Toyota Produktionssystems und wichtige Säule innerhalb der Lean Production. Konkret meint Poka Yoke die Technik der Vermeidung unbeabsichtigter Fehler in einem Produktionssystem.

Bei halbautomatischen Prozessen ist vor allem fehlerhaftes Einlegen von Bauteilen in die Bauteilaufnahmen keine Seltenheit (z.B. falschherum). Durch Anwendung von Poka Yoke innerhalb der 499 stellen wir sicher, dass solche Fehler nicht passieren. Die Bauweise der Aufnahmen schließt ein fehlerhaftes Einlegen der Bauteile präventiv aus, da der Montageprozess dann nicht funktioniert.

  • Anwendung des Poka Yoke Prinzips zur Fehlervermeidung
  • Modulare Bauweise der Anlage

Außerdem ist – wie bei LMZ-Anlagen üblich – die modulare Bauweise dieses Automaten wichtig. Das bearbeitete Bauteil wird später für verschiedene Fahrzeugvarianten hergestellt. Innerhalb der Serienfertigung lassen sich demnach die verschiedenen Bauteilaufnahmen austauschen, und die Anlage erkennt automatisch, welche Variante gerade montiert wird.